Freitagsgeschichten aus dem Archiv

aus 2018

Ich meckere, also bin ich

Dezember 2018

Kennt jemand von euch den Philosophen René Descartes und sein Sprichwort: "Ich zweifle, also bin ich"? Manche Leute sagen genau das Gleiche nur mit Meckern, weil sie denken, wenn sie meckern, dann sind sie.


Meine Diplomabschlussarbeit im Mentaltraining beinhaltete vier Themen, die ich selber ausgesucht und vor meinem Lehrer als Vortrag präsentiert habe. Eines dieser Themen war "Meckern". Ich habe gezeigt, wie die Leute immer über Kleinigkeiten meckern müssen, egal was sie sehen oder hören. Sie müssen immer schimpfen und lästern.

Seit ich Mentraltrainer bin, beobachte ich solche Menschen und ich frage mich selbst ob wir ihnen den Grund gegeben haben zu meckern oder ob sie nur meckern, des Meckerns wegen.

Ich sehe Leute, die ich nicht kenne – sie meckern wenn es regnet oder schneit, wenn es heiß ist oder kalt. Wenn es heiß ist sagen sie: "Wann kommt endlich der Winter?" Wenn es kalt ist sagen sie: "Wir haben dieses Jahr keinen Sommer gesehen. Wieso bin ich eigentlich hier?"

Es gibt auch Leute, die ich ein bis zwei Mal in der Woche sehe. Sie meckern zum Beispiel bei mir im Dojo, wenn ich einmal im Jahr die Karateprüfung anbiete, dann meckern sie, weil das zu wenig ist. Also habe ich sie zweimal im Jahr angeboten. Dann meckerten sie, weil sie der Meinung waren, dass dreimal im Jahr Prüfung die Kinder mehr motivieren würde. Also bot ich dreimal an, da meckerten sie: "Das ist zu viel Geld, das muss nicht sein."

Ich merke immer, dass viel darüber diskutiert wird, dass die Kinder erst ab 8 Jahren Kata (Formationen, die man auswendig lernen muss) bei mir lernen. Dann meckern sie und sagen, dass die Kinder in dem anderen Dojo oder bei dem anderen Trainer schon viel früher Kata lernen.

Das sagen sie mir leider nicht direkt, sondern diskutieren das untereinander. Aber keiner kommt zu mir und fragt mich dazu. Dann würde ich das sofort erklären können. Ich mache jedes Jahr eine Woche lang Eltern-Woche. In dieser Woche bekommen die Eltern alle Informationen über das Training. Aber leider kommen genau diese Eltern dann nicht. Sie haben vielleicht Angst, dass sie das Training mitmachen müssen. Oder sie trauen sich nicht zu kommen und die Fragen von mir beantworten zu lassen.

Ich bringe den Kindern Kata ab 8 Jahren bei. Vorher können sie es zwar vielleicht. Es gibt vielleicht auch Trainer, die das machen können und es gibt vielleicht auch Kinder, die das gerne machen. Aber, wenn ein 4-jähriges Kind eine oder zwei Katas lernt und es braucht sechs Katas bis zum ersten Braungürtel und muss warten bis es 16 Jahre alt ist bis es dann Schwarzgürtel machen kann, warum soll ich das Kind so lange mit den Katas beschäftigen? Ich habe viele Kinder, die bei mir erst mit neun oder zehn Jahren Kata können. Jetzt sind sie älter und sie können über zehn Katas.

In Ägypten haben sie uns mit dem Gürtel geschlagen, damit wir Kata lernen. Es war für uns alle sehr hart und schwierig Kata zu lernen. Wir haben nur mit Angst gelernt. Kata ist auch sehr schwer für Erwachsene: wenn ein Erwachsener Kata lernt, hat er große Schwierigkeiten mit der Drehung – und was ist denn dann wenn ein Kind das machen muss?

Manche Eltern bringen ihre Kinder nicht zur Prüfung, weil sie keine Kata können. Obwohl die Prüfung aus fünf bis sechs Teilen besteht: Kumite (Kampf) mit Partner, Kumite am Ball, Parcours, Sound-Karate, Grundschule, Selbstverteidigung und Fragen über Karate. Und wenn sie ein oder sogar zwei nicht beherrschen, dann beherrschen sie die anderen. Diese Methode habe ich entwickelt, damit die Kinder keine Angst vor Prüfungen haben, egal ob das im Karate, in der Schule oder später bei der Arbeit ist. Und warum soll ich den Kindern schon am Anfang ihres Lebens dieses Gefühl des Versagens geben? Das heißt: Wieso werde ich ein Kind durchfallen lassen, weil es die Kata nicht kann oder weil es seine Technik nicht 100%ig beherrscht?

Es muss Spaß machen und wenn die Kinder Spaß haben, werden sie das mit ihrer Entwicklung schaffen. Bitte liebe Eltern vergesst eure Vorstellung von der perfekten Prüfung. Vergesst diesen Perfektionismus dir und deinem Kind gegenüber. Die Kinder dürfen Fehler machen. Die Kinder dürfen selber ihre Erfahrungen sammeln. Und glaub mir mit der Zeit werdet ihr die starke Entwicklung in Kata und Kumite sehen. Ich habe bereits viele Kinder als Beweis. Ein Mädchen hat bei mir mit vier Jahren begonnen und ist mittlerweile 19. Sie war nie begabter als die anderen Kinder in Kata und Kumite. Mit zwölf hat sie begonnen sich zu entwickeln. Danach war sie mehrfache Landesmeister in beidem: Kata und Kumite.

Es gibt etwas wichtigeres als Kata und Kumite im Karate und das ist mein Schwerpunkt im Training. Was nutzt es mir wenn ich Kata und Kumite kann und auf der Straße bin ich ein Angsthase und habe kein Selbstbewusstsein? Es ist wichtiger zu wissen, wie ich auf Mobbing in der Schule, auf Stress, auf Fremde die mich ansprechen reagiere. Da ist glaube ich wichtiger. Und wenn ich sicher und selbstbewusster bin kann ich alle anderen Sache auch erlernen.

Vor zwei Wochen habe ich die Landesmeisterschaften ausgerichtet – dort wimmelte es nur so von Meckerern. Zuerst haben sie gemeckert, dass der Kaffee nicht Papp- sondern in Plastikbechern ist. Dann haben sie gemeckert, dass ein paar der Kuchen an der Theke nicht selbstgemacht waren, obwohl fünf selbstgebackene Kuchen dabeistanden. Aber sie sahen nur die von Aldi. Die beiden Sanitäter, die ich bestellt hatte, kamen nicht, weil der Mann, der die Schichten einteilte, mich vergasen hatte. Ich stoppte die Meisterschaft und fragte die Kampfrichter, was ich machen sollte. Sie sagten mir ich solle einfach laut nach einem Sanitäter oder Arzt in der Halle fragen und ich solle nicht sagen, dass sie vergessen wurden, damit die Leute das vertrauen in die Sanitäter nicht verlieren würden. Ich fragte also in der Halle und Gott sei Dank haben sich zwei gefunden. Ich hörte wie manche Leute leise miteinander redeten und sagten: "Er hat bestimmt vergessen welche zu bestellen und erfindet jetzt eine Geschichte." Kurz nach ein paar Anrufen von mir wurde uns eine Vertretung geschickt.

Meckern, meckern, meckern … das ist die größte und am weitesten verbreitete Krankheit bei den Menschen. Wenn wir nur positiv denken und nicht negativ. Wenn wir Positives sagen, sehen, hören, fühlen und positiv eingestellt sind und nur die guten Sachen sehen, nur die schönen Wörter sagen, nur liebe Gefühle zeigen, nur das Positive verstehen, dann sind wir glücklich.

Ich hoffe, dass jetzt keiner von euch über die Geschichte meckert.
Schönes Wochenende und schöne Weihnachten und versprecht mir, dass du ab jetzt und im neuen Jahr nicht mehr meckerst.

Tarek Amin

 

 

Wo liegt deine Konzentration?

November 2018

Worauf konzentrierst du dich? Ist deine Konzentration stark genug oder wird sie von außen beeinflusst? Konzentrierst du dich auf gute oder schlechte Dinge, auf Positives oder Negatives. Auf etwas Wertvolles oder auf oberflächliche Dinge?

 

Eine Lehrerin war in ihrer Klasse. Sie wollte die Konzentration ihrer Abiturienten testen. Sie schrieb an die Tafel:

5 x 5 = 20

5 x 6 = 30

5 x 7 = 35

5 x 8 = 40

5 x 9 = 45

5 x 10 = 50

Sie schrieb weiter und merkte und hörte, wie die Schüler sie auslachten und leise zu einander sagten: "Sie schreibt 5 x 5 = 20, das ist falsch". Und sie lästern weiter.

 

Die Lehrerin drehte sich um und lächelte ihre Schüler an während alle schauten, als hätten sie nichts gemacht. Die Lehrerin fragte: "Wo war eure Konzentration jetzt gerade? Sie war voll und ganz auf einem Fehler. Ihr habt nur diesen Fehler gesehen und euch darauf konzentriert. Aber ihr habt nicht auf die anderen fünf richtigen Sachen geachtet, die an der Tafel stehen."

 

Wieso sieht man nur einen Fehler und nicht den richtigen Sinn von allem zusammen? Wieso konzentriert ihr euch in eurem Leben nur auf den Fehler und seht nur die dunkle Seite, statt die gute, erleuchtete Seite? Wenn du arbeitest, konzentrier dich nicht auf die negative Seite deiner Arbeit sondern sieh deinen Genuss und wenn du den nicht hast, dann suche einen oder erfinde einen. Wenn du Sport machst, dann konzertier dich nicht auf deine Niederlage, deine Schwäche, deinen starken Gegner oder die Zuschauer. Konzentrier dich lieber auf deine gute Herausforderung, deinen starken Willen, deine starken Fähigkeiten und deine Beharrlichkeit.

 

Ich erlebe selber manchmal, wenn ich eine Mannschaft betreue und eine Motivationsrede halte und etwas schnell und laut sagen möchte, dann spreche ich Wörter manchmal falsch aus. Aber ich achte nicht darauf, ich versuche die Mannschaft weiter zu motivieren.

 

Natürlich gibt es den einen oder anderen, der das lustig findet und den anderen angrinst deswegen. Ich ignoriere das und denke: "Jungs, konzentriert euch auf euer Spiel und die Bedeutung meiner Rede. Auf die positive Bedeutung, nicht auf die Fehler meiner Rede."

 

Ich finde es sehr schade, wenn man sich auf einen negativen Punkt konzentriert und dafür hundert positive Punkte nicht sieht.

 

Bitte suche in deinem Leben die wertvollen und guten Seiten, die dir helfen und konzentriere dich darauf. Ignoriere alle Kleinigkeiten, Fehler und negativen Dinge, die dich lange für deine nächsten Schritte behindern und du dafür die guten Sachen verlierst, die du nicht siehst. Und vergiss nicht: Alles auf was du dich konsentierst ziehst du zu dir. Egal, ob das Gutes oder Schlechtes ist. Wenn du dich auf Niederlagen, Schwäche, negative Gefühle, Streit oder Leid konzentrierst bekommst du genau das. Wenn du dich aber auf Erfolg, Stärke, positive Gefühle, guten Umgang mit den Menschen und Liebe konzentrierst bekommst du das.

 

Der Unterschied ist eine wichtige Frage zu beantworten: Willst du ein starkes, gutes, wertvolles Leben haben? Oder ein schwachsinniges, langweiliges, trauriges Leben haben? Konzentriere dich bevor du antwortest.

 

Ein schönes Wochenende,

Tarek Amin

 

 

Pass auf, was du sagst

Oktober 2018

Als ich nach Deutschland kam, konnte ich kein deutsches Wort außer "Zahnstocher" und "Ich liebe dich!" Ich habe nur Englisch gesprochen. Ein paar Wochen nach meiner Ankunft hat mich mein Karate-Trainer, bei dem ich trainiert habe, gefragt, ob ich eine Karate-Stunde bei ihm geben könnte. Ich antwortet ihm auf Englisch: "Klar gerne. Aber ich kann eben nur Englisch sprechen." Er lächelte und sagte: "Ja, das weiß ich, aber das ist kein Problem, weil die Karate-Sprache international ist."

 

Ich habe das Training immer auf Englisch gemacht. Die Stunden waren gut besucht und ich bekam noch ein Angebot von einem anderen Dojo und von der Uni Konstanz. Beim zweiten Dojo und in der Uni habe ich 15 Mark in der Stunde bekommen. Leider hat das Geld nicht gereicht, weshalb ich immer nach Arbeit gesucht habe.

Viele Freunde haben mir geholfen eine Stelle zu finden. Sie riefen mich an: "Tarek, ich weiß du suchst Arbeit, ich habe was für dich gefunden." Und sie gaben mir die Telefonnummern weiter. Meine damalige Frau rief an und sagte, dass ich nur Englisch könne. Die Leute entschuldigten sich manchmal sehr nett und manchmal mit vorgeschobenen Gründen und unsinnigen Argumenten, warum sie mir den Job nicht geben könnten. Oh Mann, wie oft habe ich mich sehr gefreut, nachdem ich das Gefühl hatte jetzt endlich einen Job zu bekommen und wie oft war ich sehr traurig und enttäuscht, wenn wieder eine Absage kam. Und das alles nur wegen meiner Sprache.

Ich ging zu einer Sprachschule und ich habe viel von meinem gesparten Geld bezahlt und sogar ein bisschen Geld geliehen, bis ich einen Job im Barbarossa Hotel fand. Der Chef war auch Karateka und er wollte mir gerne helfen. Seine damalige Freundin war sehr nett zu mir und sie sprach mit mir Englisch. Sie akzeptierte mich sofort. Ich habe angefangen zu arbeiten und habe in dieser Zeit viele Geschichten erlebt, die ich in meinem nächsten Buch "Denke wie ein Weltmeister" erzählen werde.

 

Jeden Tag um 8 Uhr ging ich zur Schule. Danach, von 14 Uhr bis spät abends, habe ich im Hotel gearbeitet. Ich habe die Leute immer beobachtet. Wie sie reden, wie sie einen Satz bilden. Wenn ich ein neues Wort oder einen neuen Satz hörte, das oder der für mich neu war, dann habe ich alles aufgeschrieben und später im Wörterbuch nachgeschaut. Wenn ich es nicht finden konnte, musste ich jemanden fragen. Es war eine harte Zeit für mich, aber sehr interessant. Manche Sätze, die ich gehört habe, habe ich nie im Wörterbuch gefunden, wie zum Beispiel: "Du kannst mich heute in der Pfeife rauchen." Oder: "Ich steh auf dem Schlauch." Ich fragte Freunde: "Wie kann man jemanden in der Pfeife rauchen? Oder warum steht jemand auf dem Schlauch, während er mit jemandem redet?" Sie lachten mich aus und erklärten mir, was diese Sätze bedeuten.

 

Einmal war ich im Hotel-Restaurant und beobachtete eine Auseinandersetzung zwischen zwei Leuten. Die Frau sagte zu dem Mann: "Ich habe mir meinen Arsch für dich aufgerissen!" Ich schaute sie an und fragte mich, wie sie das gemacht hatte. Nach einiger Zeit antwortete der Mann: "Weißt du was? Du gehst mir auf den Sack. Ich habe die Schnauze voll von dir!" Ich fragte meine Kollegin, die neben mir stand, was "Sack" bedeutete. Nachdem sie mir das Wort erklärt hatte, dachte ich nur: "Das muss verdammt wehtun, wenn da jemand drauf geht."

 

Natürlich lache ich jetzt darüber, wenn ich mich erinnere. Das sind auch harmlose Sätze, aber es gibt andere Sätze, bei denen wir aufpassen müssen, wenn wir sie benutzen. Weil sie uns auf den falschen Weg bringen.

Wenn jemand zu mir kommt, den oder die ich berate und zu mir sagt: "Der Mann oder die Frau macht mich krank." Oder: "Ich fühle mich erdrückt!" Oder "Sie hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt." Oder: "Ich fühle mich gelähmt wenn ich daran denke." Oder: "Ich sehe die Welt schwarz vor meinen Augen." Oder am schlimmsten: "Ich wünschte ich wäre tot." Du denkst, das sind alles nur Wörter. Aber in Wirklichkeit ebnest du damit deinen Weg und erzeugst damit die Realität in deinem Leben. Du überzeugst dein Unterbewusstsein, dass du nur das verdient hast. Gib niemandem die Chance dich traurig, depressiv oder mutlos zu machen. Gib niemand den Schlüssel dich zu führen. Ändere selbst dein Wörterbuch. Ersetze diese Wörter durch starke und motivierende Wörter, die dich aufbauen und dir einen Mehrwert geben. Ich weiß es, wir haben das alles von unseren Eltern, Geschwistern oder Freunden geerbt. Aber ist das jetzt nicht die richtige Zeit, das zu ändern? Befrei dich von der Tyrannei der Eltern, Familie, Freunde, Lehrer und Nachbarn.

 

Diese Sätze sehen harmlos aus, aber sie sind das Gift auf deinem Weg. Beginne jetzt neues Deutsch zu lernen, wie ich es jeden Tag tue.

 

Schönes Wochenende,

Tarek Amin

 

 

Was willst du genau?

September 2018

Ich war mit einem Freund von mir unterwegs. Zuerst wollten wir eine schöne Stadt besuchen. Ich fragte ihn: "Welche Stadt möchtest du gerne sehen?" Er überlegte und sagte: "Ich weiß es nicht genau." Ich fragte wieder: "Was hälst du von Paris?" Er antwortet: "Nein, da war ich schon oft!" "London!", sagte ich. "Nein, es ist sehr kalt dort.", entgegnete er. "Wie findest du Kairo?" "Nein, da ist es viel zu heiß und schmutzig.", rief er. Leider konnten wir uns für kein Ziel entscheiden. Wir wurden hungrig und ich fragte meinen Freund, ob er auch Hunger hätte. "Was willst du essen?", fragte ich. Er schaute auf und sagte: "Oh, das weiß ich nicht genau." "Pizza?" "Schau dir meinen Bauch an, lieber nicht", sagte mein Freund mit großen Augen. Ich fragte: "Was hälst du von Rindersteak?" "Du weißt, ich bin Vegetarier", entgegnete er. "Okay, dann essen wir ein bisschen Salat und Gemüse", sagte ich. Er lachte laut: "Ja, ich bin Vegetarier, aber doch kein Hase." Am Ende saßen wir zu Hause mit Keksen und Chips auf der Coach und schauten fern.

 

Er erzählte mir, dass er keinen Bock mehr auf seine Job hätte und, dass er gerne selbstständig wäre. Meine Frage darauf war: "Was willst du denn genau machen?" Seine Antwort wusste ich schon: "Ich weiß es nicht!" Ich sagte ihm: "Du warst doch Profisportler, warum machst du nicht etwas mit Sport?" "Sport kann jeder", sagte er. "Ich möchte etwas Besonderes machen." "Du kennst dich mit Computern und Programmen aus, warum machst du nicht etwas damit?" "Ja, aber das ist harte Arbeit und ich brauche viel Zeit vor dem Computer.", erwiderte er. Ich schaute ihn an, lächelte und sagte. "Ich muss morgen früh aufstehen und gehe jetzt lieber schlafen. Du kannst hier im Wohnzimmer schlafen oder im Gästezimmer, wenn du nicht genau weißt wo: der Balkon und die Badewanne sind auch frei."

 

Er weiß, dass er nicht nach Paris, London oder Kairo gehen möchte. Aber er weiß nicht, wohin. Er will keine Pizza, Fleisch oder Salat essen. Aber er weiß nicht, was er essen will. Er will nicht im Bereich Sport oder als Computerfachmann arbeiten. Aber er weiß nicht, was er als Selbstständigkeit betreiben kann. Er weiß alles und ganz genau, was er nicht will. Aber was er will, weiß er nicht! Viele von uns wissen nur, was sie nicht wollen, weil sie nur an das denken, was sie nicht haben wollen. Die Konzentration und der Fokus liegen auf der Perspektive der Dinge, die man nicht haben will.

 

Eine Karateweltmeisterin fragte mich, warum sie die letzten Meisterschaften im Finale verloren hatte. Ich fragte sie: "Was genau denkst du kurz vorher?" Sie sagte: "Meine Gedanken sind 'Ich habe Angst zu verlieren'. Ich denke ich habe Angst langsam oder schwach zu sein. Ich denke, dass die Gegnerin besser ist als ich. Ich fragte sie: "Möchtest du gerne verlieren?" "Nein" "Möchtest du langsam oder schwach sein?" "Natürlich nicht", rief sie laut. Ich fragte wieder: "Willst du, dass die Gegnerin besser ist als du?" Sie antwortet in Panik: "Coach, was fragst du? Natürlich nicht!" Ich sagte: "Das heißt du willst nicht verlieren, langsam oder schwach sein? Du willst auch nicht, dass die Gegnerin besser ist oder gewinnt?" Sie antwortete klar und deutlich: "Ja, genau!" Ich fragte: "Und warum denkst du dann daran, wenn du das alles nicht willst?

 

Warum denkt man an die Sachen, die man nicht will? Und warum denkt man nicht an die Sachen, die man will? Konzentriere dich lieber auf das, was du willst. Ruf diese Dinge zu dir. Sieh sie immer vor deinen Augen. Im Sport: Sieh deinen Sieg, deine Medaille und deine Pokale. In der Arbeit: Sieh deinen Erfolg. In der Beziehung: Sieh dich glücklich.

 

Wenn du das alles siehst und dran denkst, gibst du dir selbst einen Befehl alles zu tun, um diese Dinge alle zu bekommen. Deine Konzentration oder dein Fokus auf etwas bedeutet für das Unterbewusstsein, dass du diese Sache haben willst. Du bist wie eine Magnet: Du ziehst an, was du denkst.

 

Denke jetzt an Erfolg, Liebe, Sieg, Glück und Zufriedenheit, dann bekommst du diese Dinge sicher.

Schönes Wochenende mit vielen Sachen, die du willst,

Tarek Amin

 

 

Deine Entscheidung

Juni 2018

Was ist die wichtigste Entscheidung? Und wo findet man eine richtige Entscheidung? Gibt es tatsächlich eine richtige oder falsche Entscheidung?

 

Ein Erfolg ist das Ergebnis einer richtigen Entscheidung. Eine richtige Entscheidung ist das Ergebnis der Erfahrungen. Und die Erfahrungen sind das Ergebnis einer falschen Entscheidung. Da heißt also: erfolgreich zu sein kommt durch falsche Entscheidungen. Und eine falsche Entscheidung ist keine falsche Entscheidung, wenn man sie korrigiert oder ändert.

 

Geh fünf oder zehn Jahre zurück. Würdest du die gleichen Entscheidungen wieder treffen? Zum Beispiel in deiner Arbeit, Partnerschaft, Studium oder dem Ort an dem du lebst? Manche Entscheidungen sind für dich jetzt sehr wichtig, aber später ist sie nicht mehr notwendig. Ich entscheide mich heute mit dieser Frau zu leben – in zehn Jahren ist die Frau vielleicht nicht mehr wichtig für mich, dann gebe ich meine Entscheidung her. Deine wichtige und richtige Entscheidung für dein Leben war, diese Arbeit zu betreiben – fünf Jahre später fühlst du dich nicht mehr wohl damit, dann hat diese Entscheidung keinen Wert mehr für dich. So gehen wir mit unseren Entscheidungen um, die unser Leben betreffen: Arbeit, Geld, Sport, das Land in dem wir leben und vieles mehr.

Es gibt eine richtige, wichtige und langfristige Entscheidung, wenn du sie triffst garantiere ich dir ein tolles, erfolgreiches Leben zu haben. Die Entscheidung, die du für dich treffen sollst ist ein schönes Leben zu haben. Du entscheidest dich, nicht zu leiden wegen Geld, Miete, Liebe oder Macht.

 

Du fragst dich jetzt: Wie kann man diese Entscheidung treffen, wenn man ständig Sorgen und Leid hat? Wenn du ständig Sorgen, Probleme, Leid und Ärger hast, dann hast du dich noch nicht entschieden ein schönes Leben zu haben. Wenn du das tust änderst du die Art, deine Probleme zu lösen. Du wirst mit Menschen und deinem Schicksal umgehen. Du reagierst anders, wenn du mal eine Regenwolke über deinem Kopf hast.

 

Wenn du diese schöne Entscheidung treffen möchtest und vor allem, wenn du sie bei dir und in deinem Leben Wirkung zeigen lassen willst, dann musst du ein paar Schritte tun: Du musst viele Steine loslassen, die deinen Weg behindern, wie Hass, Eifersucht und Neid. Mit diesen drei Feinden hast du keine Sonne in deinem Leben, die deinen Weg erleuchten kann.

 

Die zweite wichtige Maßnahme ist ICH, ICH, ICH löschen. Wenn du Probleme mit jemandem hast dann versuche ICH zu vergessen. Wenn du an ICH denkst, dann leidest du. Du denkst an etwas, was dich näher zum Leid bringt. Ein Problem mit deinem Chef, dann heißt das "ICH habe keine Arbeit mehr, wie kann ICH meine Miete zahlen? Wie kann ICH meine Familie ernähren?" Du hast ein Problem mit deiner Frau oder deinem Mann, dann heißt das "ICH bin allein!", "ICH habe keine Liebe mehr!"

 

Manche werden jetzt sagen: Du sagst "ICH muss mich entscheiden ein schönes Leben zu haben. Das heißt auch ICH und niemand anders!" Es gibt einen großen Unterschied zwischen "ICH und mein Leben genießen" und "ICH und Sorgen zu haben". Das erste ICH ist eines, das nicht ständig an die Zukunft denkt und keine Angst oder Sorge um etwas hat. Das zufrieden mit allem ist. Das Ergebnis ist Ruhe, Kontrolle und ein besserer Umgang mit Menschen und Erfolg. Das zweite ICH ist eines, das aus jeder Mücke einen Elefanten macht, alles schwarz sieht, das sein Leid genießt und immer das Opfer spielt.

 

Ich weiß, es ist schwer – aber machbar! Und wenn manche Menschen es geschafft haben, dann wirst du es auch schaffen.

 

Ich habe diese Entscheidung für mich getroffen, nachdem ich in der letzten Zeit viel gelitten habe, nachdem ich viele unwichtige Entscheidungen getroffen habe, die mir nie helfen werden. Ich entscheide mich hier und jetzt vor allen Leuten ein schönes, zufriedenes und glückliches Leben zu haben. UND DU?

 

Kommt alle, lasst uns alle jetzt diese Entscheidung treffen. Wenn es klappt – und da bin ich sicher – dann habt ihr ein sensationelles Leben. Wenn nicht, dann habt ihr nichts verloren.

 

Wer geht mit auf diesen tollen Weg? Ich warte auf eure Antworten und eure Begleitung.

Ein schönes Wochenende,

Tarek Amin

 

 

Deine Erwartung

Mai 2018

Die Erwartung: Das Wort spielt eine große Rolle in unserem Leben. Wegen dieses Wortes kann man viel verlieren und viel schlimmes tun, weil jemand die Erwartungen von jemand anderem nicht erfüllt hat. Deine Erwartung ist nur DEINE. Es hat mit dem andern nichts zu tun. Deine Erwartung hast du selbst erfunden. Niemand kann ihr entsprechen, wenn du nichts davon sagst.

 

In jedem Seminar, was ich gebe sage ich immer: Ich bitte euch, dass keiner etwas von mir erwartet, denn ihr werdet euch selbst sonst enttäuschen. Wenn du zum Beispiel jemanden besuchst, erwartest du, dass er dich in die Arm nimmt und vor lauter Freude, dass du da bist, laut schreit. Dann kommt es anders, zum Beispiel sagt er nur "Hallo!". Du bist sauer, dass er so reagiert hat, obwohl seine Reaktion normal war, aber eben nicht so wie du sie erwartet hast. Oder du schenkst deiner Frau ein Geschenk. Du erwartest, dass sie ausflippt und vor lauter Freude tanzt. Aber sie nimmt dein Geschenk, lächelt dich an und sagt einfach "Danke!". Oder du ziehst dich ganz toll an, du erwartet, dass dein Mann sich freut und, dass alle große Augen machen und mit offenen Mündern da stehen, wenn sie dich in deinem Kleid sehen. Aber was kommt? Alle sehen dich an, begrüßen dich und gehen einfach weiter.

 

Was folgt auf die drei Fälle, von denen ich jetzt erzählt habe? Nur Enttäuschung. Und diese Enttäuschung hat mit den anderen nichts zu tun. Deine Erwartung gehört nur dir. Was du erwartest sieht keiner außer dir. Es wird groß in dir und wenn die Erwartung rauskommen möchte, dann trifft sie auf eine Reaktion, die anders ist. Keiner weiß, was in dir drin steckt. Viele Leute schimpfen über die anderen. Viele Leute bezeichnen die anderen schlecht, weil sie nicht bekommen haben, was sie von ihnen erwartet haben. Aber in Wahrheit haben dir die anderen, das was du erwartest nicht versprochen.

 

Wenn der Arzt nicht macht, was du von ihm erwartest, dann ist er schlecht. Wenn deine Mann oder deine Frau dir nicht gibt, was du erwartest, dann heißt es er oder sie liebe dich nicht. Wenn dein Trainer dich nicht so trainiert, wie du es erwartest, dann hat er keine Ahnung. Dein Nachbar begrüßt dich nicht so, wie du es erwartest, dann ist er arrogant.

 

Ein König wollte mit seinen Wasir die Stadt besuchen. Er nahm seine Kutsche und nach kurzer Zeit traf er auf ein paar Einwohner, die ihn begrüßten. Er sagte zu seinem Wasir: Warum begrüßen sie mich so kalt? Ich habe das anders erwartet! Bring sie alle ins Gefängnis!". Unterwegs sah er die Straßenseiten mit Blumen geschmückt – extra für ihn. Er schimpfte und schrie. "Das habe ich nicht erwartet! Töte den, der dafür zuständig ist!", befahl er dem Wasir. Er bekam Hunger und ging ins Restaurant. Er fragte nach dem Essen. Der Koch zeigte, was er gekocht hatte. Der König kochte jedoch vor Wut und schier erneut: "Das ist nicht das Essen, das ich erwartet habe!". Er nahm sein Schwert und tötete den Koch. Der Wasir sagte: "Mein König, dieser Mann hat sieben kleine Kinder und seine Frau ist tot. Und er kümmert sich um seine alte, kranke Mutter. Jetzt hat die ganze Familie niemanden, der auf sie aufpasst. Der König schaute auf den Boden und mit Tränen in den Augen sagte er: "Ich habe vielen Leuten viel Schlimmes angetan. Warum habe ich das alles gemacht?". Er schaute seinen Wasir an, hob sein Schwert hoch und tötete den Wasir. Er sagte laut: "Ich habe von der erwartet, dass du mich von all diesen schlimmen Sachen abhalten würdest!".

 

Noch einmal sage ich dir: Niemand weiß, was du erwartest. Niemand weiß, was du willst. Niemand weiß, was in deinem Kopf vor sich geht!

 

Schimpfe nicht über jemanden. Mach niemanden schlecht, wenn er dir nicht gibt, was du erwartest. Besser ist, dass du es sagst. Dann sparst du viel Zeit, Ärger und Probleme. Denke nicht, dass die Leute riechen müssen, was du von ihnen erwartest. Und glaub mir, es ist nicht immer richtig, was du erwartest, deswegen musst du darüber reden und es weiterhin teilen.

 

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und ich erwarte nicht, dass ihr meinen Text liked oder kommentiert.

Tarek Amin

 

 

Acht Jahre Heimweh

April 2018

Seit circa acht Jahren war ich nicht in meiner Heimat Ägypten. Diese acht Jahre waren wie achtzig Jahre mit viel Leid, Erinnerungen und Hoffnung. Leid durch Sehnsucht nach meiner Familie, Freunden und Orten. Erinnerungen, die ich jeden Tag im Kopf hin und her sortiert habe. Und Hoffnung, dass alles, was negativ war anders sein wird.

Ich bin in der Nacht geflogen und nach vier Stunden Flug ins Hotel gebracht worden. Kurz geschlafen, danach einen Mietwagen bekommen und durch die Stadt Kairo gefahren. Natürlich habe ich zwei bis drei Stunden gebraucht um mich an das Verkehrschaos zu gewöhnen und in mir den alten, ägyptischen Fahrer wieder zu entdecken. Schnell war er wieder da und ich fühlte mich wie im Autoscooter auf der Messe.

 

Kein Mensch hat gewusst, dass ich da bin. Meine Schwester ist ausgeflippt, als sie mich in der Tür stehen sah. Ich habe alle meine Freunde angerufen, die auch nicht glauben konnten, dass ich in Ägypten bin. Sogar eine Karate-Kämpferin, die mich vor dem Flug wegen mentaler Betreuung angerufen hatte, konnte es nicht glauben, als ich auf ihrem Turnier plötzlich vor ihr stand. Sie sah mich in der Halle stehen und sagte zu ihrer Freunden: "Der Mann da sieht auch wie Coach Tarek." "Aber das ist doch Coach Tarek", sagte daraufhin ihre Freundin. Sie schrie vor Freude und rannte zu mir. "Ich habe gebetet, dass du heute bei mir bist.", rief sie. Auf diesem Turnier habe ich viele Schüler von der Nationalmannschaft getroffen. Ich traf auch alte Karatefreunde von früher. Alle haben mir ein tolles Gefühl gegeben. Ich habe gespürt wie glücklich sie waren, mich weiterzusehen.

 

Jeden Tag habe ich eine Einladung bekommen und soviel gegessen wie in diesen acht Jahren Heimweh zusammen. Ich dachte, wenn ich zurück nach Deutschland fliege werde ich zehn Kilo mehr drauf haben, aber zum Glück waren es nur drei.

 

Die einzige Sache, die mich traurig gemacht hat waren, die Erinnerungen an eine Zeit, die ich gerne zurück hätte, aber leider kann ich das nicht haben. Ich war kurz in meiner alten Wohnung, in der ich aufgewachsen bin. Seit mein Vater gestorben ist, wurde die Wohnung leider nicht mehr benutzt. Ich schließe die Tür auf und höre die Stimme meiner Mutter: "Tarek, bist du schon da? Das Essen ist bald fertig! Geh schnell duschen, dann kannst du danach essen." Ich schaue sie an, lächele und gehe in mein Zimmer. Ich sehe mein Bett, meinen Schreibtisch. Ich sehe mich als Kind auf dem Boden sitzen. Ich spiele mit meinen Spielsachen. Ich sehe mich als ich über jede Kleinigkeit gelacht habe und glücklich war. Ich sehe mich auch als Jugendlicher, als ich am Schreibtisch sitze und einen Liebesbrief an mein Mädchen schreibe. Einen Brief, den ich ihr nie gegeben habe. Ich sehe mich als glücklicher Gewinner, nachdem ich ein Kampf gewonnen habe. Und als weinender, enttäuschter Kämpfer, der gerade ein wichtiges Turnier verloren hat. Ich höre die Stimme meines Vaters hinter mir. Er sagt: "Tarek, wann bist du zurück gekommen? Ich hab dich sehr vermisst. Wie geht es Yasin? Ist er jetzt im Kindergarten oder schon in der Schule? Ich möchte gerne das Baby Noah sehen. Möchtest du mit mir jetzt ins Café gehen und Wasserpfeife rauchen? Du bist jetzt nicht mehr nur mein Sohn, du bist auch mein Freund." Jetzt hörte ich Pfeifen auf der Straße. Ich öffne das Fenster und sehe meine Freunde. "Bist du schon angezogen? Wir müssen in die Schule gehen." Ich gehe zu ihnen und sie sagen leise: "Heute gehen wir nicht in die Schule. Wir haben ein Rendezvous mit ein paar Mädchen."

 

Ich sehe uns alle essen: meine Eltern, meine Geschwister und mich. Wir essen zusammen, wir lachen zusammen. Mein Bruder klaut mein Brot. Ich esse das Stück Fleisch von meiner Schwester, sie weint und ruft: "Tarek klaut mein Fleisch!" Meine Mutter beruhigt sie und gibt ihr ihr Stück Fleisch zurück. Nach dem Essen sitzen wir zusammen. Jeder erzählt etwas von sich und was er heute erlebt hat. Es klingelt an der Tür und unsere Nachbarn bringen uns einen Teller voller Süßigkeiten. Wir freuen uns sehr und in fünf Sekunden ist der Teller leer.

 

Ich sehe uns lächeln und glücklich. Ich sehe meine Mutter wie sie sich von mir verabschiedet, mit Tränen in den Augen und wie sie zu mir sagt: "Pass auf dich auf!" Ich sehe meinen Vater, wie er mich in den Arm nimmt und mir tief in die Augen schaut und ich verstehe, ohne, dass er etwas sagt. Ich höre die Stimme meiner kleinen Schwester, die zu mir sagt: "Nimmst du mich mit?" Ich schaue alle an, lächele und plötzlich weckt mich die Stille und ich merke, dass ich allein bin. Keiner ist da außer mir und der Erinnerung. Vater und Mutter sind an einem besseren Ort. Meine Geschwister sind dort, wo sie ihr neues Leben haben. Freunde, Nachbarn, alle sind beschäftigt mit ihren Problemen, Sorgen oder was auch immer. Die einzige Sache, die geblieben ist, ist die Erinnerung. Und genau hier merke ich, diese acht Jahre waren die Brücke zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit.

 

Vor acht Jahren oder mehr waren meine Eltern noch da, mein Zuhause und meine Freunde, mein Leben als Jugendlicher. Jetzt bin ich ein Urlauber, der für ein paar Tage oder Wochen da ist, um etwas Energie zu tanken und dann wieder auf seine eigene Reise zu gehen.

 

Genießt jetzt, was ihr habt. Wenn eure Eltern da sind, dann genießt die Zeit mit ihnen. Genießt eure Erinnerungen mit Familie oder Freunden, mit viel Liebe und Freude. Vergiss die Sorgen und Probleme. Vergiss iPhone, iPad und Internet. Verbringe lieber viel Zeit mit deiner Familie, deinen Freunden oder Nachbarn.

 

Säe diese schönen Gefühle, diese schönen Erinnerungen mit deinen Lieben, damit du in zwanzig oder dreißig Jahren viel Gutes ernten kannst.

 

Ich bin wieder zurück bei meiner Familie, Freunden und Bekannten und jedem, der in meinem Leben Platz hat, um eine schöne Zeit und schöne Erinnerungen zu pflanzen. Für mich um es zu genießen und für die anderen, die – wenn ich einmal sterbe – schöne Erinnerungen an mich haben.

 

Ich wünsche euch viel schöne Zeit mit euren Lieben.

Einen schönen Sonntag,

Tarek Amin

 

PS: Entschuldigt, dass ich das hier erst am Sonntag schreibe, aber ich bin erst Samstag gelandet.